Es war im Jahr 1939 als der deutsche Professor W.F. Eppler den modernen Brillantschliff errechnete. Dieser Vollschliff zeigt in einem Diamanten optimale Spiegelungen des oberen Bereiches (der Krone, mit mindestens 32 Facetten, der Tafel und dem Rundiste, der den Durchmesser angibt) im unteren Bereich (dem Pavillion, mit insgesamt 24 Facetten und der Kalette bzw. Spitze).
Diese Schliffform bildet heute eine gültige Grundlage zur Bemessung und Bewertung eines Diamanten. Der durch die Winkelanstellungen von 32,2° in der Krone und 40,8° im Pavillion feststehenden Proportionen, kann anhand des Durchmessers das etwaige Gewicht in Karat zugeordnet werden. Schliffformen von vor 1939 werden als Altschliff betitelt und lassen Rückschlüsse auf die Entstehungszeit eines Schmuckstückes zu. Nur diese runde moderne Form wird als Vollschliff, Billantschliff oder als Brillant bezeichnet.
Emil Juchem erlernte den Beruf des Diamantschleifers, fertigte später aber auch Schliffe in weiteren Edelsteinarten wie Topas, Turmalin oder der Quarz-Gruppe. In eigens dafür hergestellten Präsentationskästen dokumentierte der Schleifer aus Wirschweiler in fünf Schritten den Schliff des modernen Brillanten von der natürlichen Oktaederform beginnend, hier in Bergkristall:
Abb. 1: Oktaeder als Vier-Pint, wie er gefunden
Abb. 2: Ein gesägtes Oktaederteil
Abb. 3: Rundiert mit sichtbaren Riefen und erster Ecke
Abb. 4: Stein auf Ecken und Tafel poliert
Abb. 5: Stein auf Ecken und Hauptfacetten
Abb. 6: Der fertige Brillant
Fotos und Kontent Markus Ehrhard